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"Spirale der Gewalt: Ariel Scharon", Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm, 2002.

„Ariel Scharon hat aufgrund seiner Biographie und seines politischen Wirkens eine stark polarisierende Wirkung. Insbesondere in Israel betrachten ihn viele als Helden, der den Staat Israel vom Unabhängigkeitskrieg an stets bedeutend mitgeprägt hat. In der arabischen Öffentlichkeit und bei einigen Menschenrechtsgruppen gilt er hingegen als Kriegsverbrecher“ (Zitat aus Wikipedia). Wie auch immer, sein Amt als Ministerpräsident wird er krankheitsbedingt und nach seinen zahlreichen Operationen wohl nie mehr ausüben können. 

Das Bild Werner Horvaths zeigt ihn in nachdenklicher Pose, den Kopf auf die Hand gestützt. Auch sein Porträt wird, wie das von Jassir Arafat, aus zwei unterschiedlichen Arten von Bausteinen gebildet. Einerseits sind es florale Elemente, andererseits sind diese immer wieder von tiefroten Symbolen durchsetzt. Im Hintergrund dreht sich die blutrote Spirale der Gewalt, Raketen suchen ihr Ziel, einen Feuerschweif hinter sich herziehend. Sie stehen als Symbol für die von der israelischen Regierung angeordneten gezielten Tötungen terrorverdächtiger Gegner ohne Gerichtsverfahren. 

Die Reaktionen der Palästinenser auf solche Aktionen folgten stets prompt: Drohungen, Selbstmordattentate. So kündigte die Hamas wiederholt an, auch Ariel Scharon ermorden zu wollen, z.B. nach der gezielten Tötung Ahmad Jassins. Die Gewalt eskalierte mehr und mehr und forderte auch zahlreiche Opfer in der Zivilbevölkerung . Wie es nach dem Wahlsieg der Hamas in Palästina weitergehen wird, will sich im Grunde niemand mehr ausmalen. Da wird wohl auch der im Endausbau 720 km lange Trennungszaun, der teilweise inmitten der Palästinensergebiete verläuft und über eine Distanz von 20 km mit Beton verstärkt ist, nichts mehr helfen. Sein internationaler rechtlicher Status ist ohnehin äußerst umstritten. 

Auf der anderen Seite sind Scharons Gegner in der israelischen Rechten der Meinung, er sei in seinem Amt als Ministerpräsident den Palästinensern gegenüber viel zu kompromissbereit gewesen. Diese zweite Seite Scharons zeigte sich vor allem in seiner Haltung zur Siedlungspolitik. 2004 legte nämlich Scharon den als „Scharon-Plan“ bekannten einseitigen Abzugsplan aus dem Gazastreifen und Teilen des Westjordanlandes vor. Trotz internationaler Kritik daran, dass dieser Plan nicht mit den Palästinensern abgestimmt ist, sehen viele diesen Plan als Schritt in die richtige Richtung und Abkehr von der bisherigen Siedlungspolitik Israels. Horvath hat diesen Gesinnungswandel bereits im Jahr 2002 mit der Darstellung des nachdenklichen Scharon vorweggenommen.