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"George Bush Killing Freedom", Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm, 2004.

Bei diesem Bild handelt es sich um eine allegorische Szene. Ein ziemlich erregter George Bush hält mit einer Hand eine halbnackte weibliche Figur nieder, während er in der anderen einen Dolch hält und im Begriffe ist, zuzustechen. Die Frau ist aber nicht irgendeine beliebige, sondern - erkenntlich  an ihrem Strahlenkranz – Miss Liberty, also die Freiheitsstatue. Warum eine solche Darstellung? 

Den Schlüssel dazu liefern die beiden kleinen Fenster im Hintergrund. Links ist es eine Szene aus Guantanamo, dem extraterritorialen Gefangenenlager der Amerikaner auf Kuba, in dem Gefangene in einem völlig rechtsfreien Raum jahrelang in vollständiger Isolation gefangen gehalten werden - ohne jeden Kontakt zu Familie, Freunden oder einem Rechtsanwalt unter unbeschreiblichen Haftbedingungen. „Für die US-Administration handelt es sich bei den Gefangenen um so genannte illegale Kämpfer, tatsächlich sind es aber eindeutig ehemalige Kriegsgefangene. Ehemalige, weil sie nach Beendigung der Feindseligkeiten längst hätten repatriiert werden oder wegen strafrechtlicher Vergehen vor ein ordentliches Gericht gestellt werden müssen. Der Status des illegalen Kämpfers ist dem humanitären Kriegsvölkerrecht unbekannt, also ein weiterer Versuch der US-Administration, das geltende internationale Recht auszuhebeln. Kriegsgefangene aber dürfen nach den Genfer Konventionen bestimmte Standards erwarten und verbindlich geregelte Privilegien, so auch der Standpunkt des Internationalen Roten Kreuzes und der maßgeblichen Menschenrechtsorganisationen, u.a. Amnesty International.“ – so die Worte des Rechtsanwalts Eberhard Schultz, der vor allem im Bereich Asylrecht und Menschenrechte tätig ist und sich derzeit mit der "Endstation Guantanamo" beschäftigt. 

Auch ein UN-Bericht fordert die Schließung des Lagers und wirft der US-Regierung Folter vor. Diese weist den Bericht, der von den fünf unabhängigen internationalen Rechtsexperten Manfred Nowak, Leila Zerrougui, Leandro Despouy, Asma Jahangir und Paul Hunt erstellt wurde, als unwahr zurück. Doch auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat nach Berichten der New York Times bereits im Juli 2004 in einem vertraulichen Bericht an die US-Regierung die angewandten Verhörmethoden als Folter bezeichnet und die Haftbedingungen scharf kritisiert. 

Im oberen Bildteil erkennt man eine Szene aus dem Gefängnis Abu Graib in Bagdad, das ebenfalls traurige Berühmtheit erlangt hat. War es früher jahrzehntelang das Foltergefängnis von Saddam Hussein, so haben die amerikanischen Besatzer lückenlos daran angeschlossen und nun ihrerseits gedemütigt, gefoltert und dies auch noch fotografisch dokumentiert. 

George W. Bush duldet dies alles, dies und noch mehr - Stichwort Gefangenenüberflüge und Geheimdienstgefängnisse, um nur zwei Beispiele zu nennen. Was ist aus dem Land der großen Freiheit geworden? George Bush ist im Begriff, diese zu ermorden, und die Welt sieht dabei zu – so wie die unbeteiligte Person auf dem Bild im Hintergrund.