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Bei diesem Bild handelt es sich um eine
allegorische Szene. Ein ziemlich erregter George Bush hält mit einer
Hand eine halbnackte weibliche Figur nieder, während er in der anderen
einen Dolch hält und im Begriffe ist, zuzustechen. Die Frau ist aber
nicht irgendeine beliebige, sondern - erkenntlich
an ihrem Strahlenkranz – Miss Liberty, also die
Freiheitsstatue. Warum eine solche Darstellung? Den Schlüssel dazu liefern die beiden kleinen
Fenster im Hintergrund. Links ist es eine Szene aus Guantanamo, dem
extraterritorialen Gefangenenlager der Amerikaner auf Kuba, in dem
Gefangene in einem völlig rechtsfreien Raum jahrelang in vollständiger
Isolation gefangen gehalten werden - ohne jeden Kontakt zu Familie,
Freunden oder einem Rechtsanwalt unter unbeschreiblichen
Haftbedingungen. „Für die US-Administration handelt es sich bei den
Gefangenen um so genannte illegale Kämpfer, tatsächlich sind es aber
eindeutig ehemalige Kriegsgefangene. Ehemalige, weil sie nach Beendigung
der Feindseligkeiten längst hätten repatriiert werden oder wegen
strafrechtlicher Vergehen vor ein ordentliches Gericht gestellt werden müssen.
Der Status des illegalen Kämpfers ist dem humanitären Kriegsvölkerrecht
unbekannt, also ein weiterer Versuch der US-Administration, das geltende
internationale Recht auszuhebeln. Kriegsgefangene aber dürfen nach den
Genfer Konventionen bestimmte Standards erwarten und verbindlich
geregelte Privilegien, so auch der Standpunkt des Internationalen Roten
Kreuzes und der maßgeblichen Menschenrechtsorganisationen, u.a. Amnesty
International.“ – so die Worte des Rechtsanwalts Eberhard Schultz,
der vor allem im Bereich Asylrecht und Menschenrechte tätig ist und
sich derzeit mit der "Endstation Guantanamo" beschäftigt. Auch ein UN-Bericht fordert die Schließung des
Lagers und wirft der US-Regierung Folter vor. Diese weist den Bericht,
der von den fünf unabhängigen internationalen Rechtsexperten Manfred
Nowak, Leila Zerrougui, Leandro Despouy, Asma Jahangir und Paul Hunt
erstellt wurde, als unwahr zurück. Doch auch das Internationale Komitee
vom Roten Kreuz hat nach Berichten der New York Times bereits im Juli
2004 in einem vertraulichen Bericht an die US-Regierung die angewandten
Verhörmethoden als Folter bezeichnet und die Haftbedingungen scharf
kritisiert. Im oberen Bildteil erkennt man eine Szene aus dem
Gefängnis Abu Graib in Bagdad, das ebenfalls traurige Berühmtheit
erlangt hat. War es früher jahrzehntelang das Foltergefängnis von
Saddam Hussein, so haben die amerikanischen Besatzer lückenlos daran
angeschlossen und nun ihrerseits gedemütigt, gefoltert und dies auch
noch fotografisch dokumentiert. George W. Bush duldet dies alles, dies und noch mehr - Stichwort Gefangenenüberflüge und Geheimdienstgefängnisse, um nur zwei Beispiele zu nennen. Was ist aus dem Land der großen Freiheit geworden? George Bush ist im Begriff, diese zu ermorden, und die Welt sieht dabei zu – so wie die unbeteiligte Person auf dem Bild im Hintergrund. |